Damit geraten wir in das Feld jener traditionsreichen Diskussion, die Alfred Chandlers (1962) berühmtes Diktum „structure follows strategy“ ausgelöst hat. Die – strategiegerechte – Organisationsstruktur folgt der Unternehmensstrategie. Aber wie früher eingewandt worden ist, auch umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die Strategie hängt maßgeblich von der Struktur, besonders der Machtstruktur der Unternehmung ab. Strategy follows structure. Und nun, mit dem Diskurs um flexible response, sieht man ein Drittes: structure is supplement to strategy, und ein Viertes: structure substitutes for strategy. Flexible, responsivitätsförderliche Organisationsstrukturen modifizieren/ergänzen/ersetzen/erübrigen strategische Planung. Gefragt ist daher eine Organisationsstruktur, die Flexibilität und Responsivität ermöglicht.
(Ortmann, G. (2009): Management in der Hypermoderne: Kontingenz und Entscheidung, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 225 f.)
Hierin wird ein Schlüssel liegen für erfolgreiche Unternehmen. Ein Wechselspiel von Primärorganisation und einer „Sekundärorganisation“, die andere Kommunikationsregeln hat, als die Primärorganisation. Eine „Sekundärorganisation“, die eigentlich ein Prozess ist, der eine permanente personelle Institutionalisierung vermeiden hilft. Und dennoch permanent das Wechselspiel von Stabilität und Wandel unterstützt. Einen solchen strategischen Managementansatz haben wir entwickelt und „Management-Projekt-Manufaktur“ genannt. (TB)